Wenn jeder mitmacht, wird das Ziel erreicht

Das Märchen vom gutherzigen König

Ein großzügiger König eines Reichs, das ausschließlich vom Weinbau lebte, suchte nach Möglichkeiten, seinen Bürgern etwas Gutes zu tun. Er beschloss, die Steuern komplett abzuschaffen. Um die Staatskosten zu decken, verlangte er lediglich von seinen Untertanen, einmal pro Jahr mit einem Literkrug ihres besten Weines in den Palastgarten zu kommen und ihren Wein in ein extra dafür gebautes riesiges Fass zu füllen. Der Ertrag vom Verkauf dieses Weines sollte dazu dienen, die Ausgaben des Hofes und die Kosten des allgemeinen Gesundheits- und Bildungswesens zu decken. Die Leute waren begeistert und sangen Loblieder auf ihren König.

Als der besagte Tag gekommen war, fanden sich alle Bewohner im Palastgarten ein und leerten nacheinander ihre Krüge in das große Fass. Der König war stolz auf den praktizierten Gemeinsinn seiner Bürger. Alle versammelten sich gespannt und freudig, um der Dankesrede des Königs zu lauschen. Der bedankte sich dafür, dass alle seinem Aufruf gefolgt waren. Die Untertanen wischten sich Tränen der Rührung aus den Augen. Um den gemeinsamen Ertrag zu würdigen, ließ der König sich vor der Menge ein Probierglas bringen und hielt es in die Höhe. Dabei musste er verblüfft feststellen, dass der Wein farblos und durchsichtig war. Und auch die Kontrolle des restlichen Weins aus dem Fass bestätigte, dass dieser weder Geruch, noch Farbe, noch Geschmack hatte.

Schließlich ließ der König Alchimisten und Weise heranholen, um das Rätsel zu lösen. Zum Schluss wies der Premierminister seinen König darauf hin, dass es sich bei seinen Untertanen lediglich um Menschen handelte. Der König begriff nicht. Da erklärte ihm sein Minister das Phänomen am Beispiel Juans, der den besten Wein herstellte und dessen Produktion schon restlos ausverkauft war, als ihn der Aufruf erreichte, einen Krug seines Spitzenerzeugnisses abzuliefern. Juan habe an dem Tag, da alle mit ihrem Literkrug zum Palast gingen, gedacht: „Wenn ich Wasser statt Wein in das riesige Fass schütte, wem wird das schon auffallen! Und einen Unterschied wird es doch wohl auch nicht ausmachen, wenn nur ich allein nicht mitmache.“

Vermutlich wäre es niemandem aufgefallen, wäre da nicht diese eine Kleinigkeit gewesen: So wie Juan hatten alle gedacht!

Nacherzählt von Burkhard Treude

„Unsere Mitte Steigerturm“ bedankt sich ganz herzlich für die großzügigen Spenden, die in den letzten Monaten für die Realisierung unseres Bauvorhabens eingegangen sind. Weil so viele Menschen in Berghofen mitgemacht haben, sind wir optimistisch, unser Vorhaben realisieren zu können.

Ein besinnliches Weihnachtsfest und ein hoffentlich gesundes neues Jahr wünschen
Winfried Liebig und Burkhard Treude

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