Hörder Volksblatt vom 13. Juni 1914. Berghofen:
„Im nächsten Monat wird in unseren Mauern das große Kreisfeuerwehr-Verbandsfest abgehalten. Mit dieser Festlichkeit findet auch die Einweihung des von der Gemeinde neu errichteten Steigerturms mit Gerätehaus statt. Obschon der sehr kostspielige Steigerturm für unsere Gemeinde eine schöne Zierde ist, läßt die Umgebung des Turmes doch sehr viel zu wünschen übrig. Die uralten, vorstehenden und verfallenen Mauerreste unterhalb des Gerätehauses an der Schulstraße sowie die verfallenen Mauern nach der Selzerstraße hinzu tragen wahrlich nicht zur Verschönerung der Umgebung des neuen Steigerturmes bei. Hier muß unbedingt bis zum Festtage noch etwas geschehen! Es wäre daher gut, wenn die Eigentümer dieser alten Mauerreste gebeten würden, dieselben entfernen oder erneuern zu lassen. Wie es heißt, sollen am Festtage eine ganze Reihe fremder Wehren und sonstige hohe Ehrengäste am Steigerturm Aufstellung nehmen, um dort der Einweihung des Turmes beizuwohnen. Schade, daß damals bei Erwerbung des Geländes für den Turm nicht das angrenzende ganze Gelände erworben wurde. Wir hätten dann auch sofort einen Spielplatz für die Jugend gehabt. Hoffentlich nimmt sich unsere Gemeindevertretung der Sache ernstlich an.“
Anmerkung Burkhard Treude im April 2024:
Man beachte, dass damals – entgegen den Behauptungen einiger heutiger Zeitgenossen – die Schreibweise „Steigerturm“ (mit R) üblich war.
Auch heute gibt es Forderungen zum Thema „Umfeld“. „Unsere Mitte Steigerturm“ wünscht sich, dass sich die Verwaltung der Stadt Dortmund nach der Fertigstellung von Um- und Anbau des „neuen Steigerturms“ der Gestaltung des Vorplatzes annimmt. Die historische Dorfmitte sollte Menschen eine Aufenthaltsqualität bieten, die zum Verweilen einlädt.
Besten Dank für den Beitrag des 110 jährigen Leserbriefs. Bezogen auf die Lexik hat sich wenig geändert, abgesehen von den ‘Wehren’, die wohl heute als Feuerwehren bezeichnet würden.
Bemerkenswert, dass selbst zu jener Zeit (kurz vor dem ersten Weltkrieg) die Bedürfnisse der Jugendlichen in Erwägung gezogen wurden.